Die Dauerhaftigkeit von Schließzylindern ist ein entscheidendes Kriterium für die Qualität und Sicherheit von Türschlössern. In der Norm DIN EN 1303:2015 werden drei Klassen für die Dauerhaftigkeit definiert, die anzeigen, wie viele Schließzyklen ein Schließzylinder mit einem originalen Schlüssel durchlaufen kann, bevor er signifikante Abnutzung zeigt oder versagt. Diese Klassen sind:
- Klasse 4: Der Schließzylinder muss mindestens 25.000 Zyklen erbringen. Diese Klasse eignet sich für Anwendungen mit geringerer Beanspruchung, wie beispielsweise in privaten Wohnräumen.
- Klasse 5: Hierbei muss der Schließzylinder in der Lage sein, 50.000 Zyklen zu bewältigen. Diese Klasse wird oft für Türanlagen verwendet, die einer mittleren Beanspruchung ausgesetzt sind, etwa in Mehrfamilienhäusern oder gewerblichen Objekten.
- Klasse 6: Zylinder dieser Klasse sind besonders robust und müssen mindestens 100.000 Zyklen durchlaufen können. Sie kommen in intensiver genutzten Bereichen zum Einsatz, wie zum Beispiel in öffentlichen Gebäuden oder Hochsicherheitsanlagen.
Zusätzlich zur Dauerhaftigkeit werden in der DIN EN 1303:2005 weitere wichtige Kriterien für die Klassifizierung von Schließzylindern festgelegt. Dazu gehören:
- Gebrauchsklasse: Sie beschreibt, für welche Art von Anwendungen der Schließzylinder geeignet ist und wie er hinsichtlich der täglichen Nutzung abschneidet.
- Türmasse: Diese Angabe bezieht sich auf die spezifischen Maße der Türen, für die der Schließzylinder konzipiert ist, und ist entscheidend für eine korrekte Montage.
- Feuerwiderstand: Diese Klassifizierung gibt an, wie widerstandsfähig der Schließzylinder gegenüber Feuer ist und ob er in Brandfällen bestimmte Sicherheitsstandards erfüllt.
- Betriebssicherheit: Diese Kategorie bewertet, wie zuverlässig der Schließzylinder im täglichen Gebrauch funktioniert und ob er gegen Störungen oder wiederholte Herausforderungen gefeit ist.
- Korrosionsbeständigkeit und Temperatur: Diese Merkmale geben an, wie der Schließzylinder unter extremen klimatischen Bedingungen wie Feuchtigkeit oder Hitze abschneidet und somit seine Funktionstüchtigkeit langfristig sichern kann.
- Verschlusssicherheit: Hier wird gemessen, wie schwierig es ist, unbefugten Zugriff auf das Schloss zu erlangen, was entscheidend für die Sicherheit des gesamten Systems ist.
- Angriffswiderstand: Diese Klassifizierung bewertet, wie widerstandsfähig der Schließzylinder gegen gezielte Angriffe ist, etwa durch Aufbohren oder Picking.
Insgesamt bietet die DIN EN 1303 einen umfassenden Rahmen für die Bewertung und Auswahl von Schließzylindern, die in verschiedenen Anwendungen eingesetzt werden. Die Beachtung dieser Kriterien ist entscheidend für die Gewährleistung von Sicherheit und Langlebigkeit in der Gebäudetechnik.